Navajo: Geschichte, Kultur, Schmuck
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Navajo

Die Diné, auch Navaho, Apache de Navahu  oder Navajo genannt, sind mit 269.000 Stammesangehörigen das zahlreichste aller indianischen Völker in den Vereinigten Staaten .
Sie leben verstreut im nordwestlichen New Mexico, im nordöstlichen Arizona  im südöstlichen Utah und in anderen Teilen der USA.
Im Nordosten Arizonas liegt das bis nach New Mexico und Utah hineinreichende größte Navajo-Reservat der USA,
in dem etwa 160.000 Diné leben.
Diné ist ihr Eigenname und bedeutet „Mensch”, bzw. “Menschenvolk“.
Die Bezeichnung Navaho stammt aus der Tewa -Sprache. Navahuu bezeichnet dort ein bestelltes Feld, weil die Diné im Gegensatz zu den mit ihnen verwandten, aber nomadisierenden  Apachen  ausgezeichnete Ackerbauern waren. Auch die Spanier nannten sie deshalb Apaches de Navahu („Apachen des bepflanzten Landes“).
Ihre Sprache  mit der Eigenbezeichnung Diné bizaad gehört zur Na-Dené-Sprachfamilie .


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Wohngebiet

Anders als viele Indianerstämme in den USA sind die Diné dort seit langem heimisch und nicht erst von Weißen hierher vertrieben worden. Die Navajo-Nation-Reservation  und das von der Regierung zugewiesene Land im Südwesten der USA umfasst heute insgesamt mehr als 69.000 km² und ist teilweise von außerordentlicher landschaftlicher Schönheit und eine Touristen-Attraktion. Kantige Mesas , Klippen, Buttes  und ausgedehnte Plateaus  wechseln mit blassgrünen Tälern - am bekanntesten sind das Monument Valley 
und der Canyon De Chelly
Die Region wird aufgrund der extremen Trockenheit generell nicht genug Ackerbau und Viehzucht zulassen, um für alle Diné den Lebensunterhalt zu sichern. Tausende verdienen sich deshalb ihr Einkommen als Arbeiter fern vom Navajoland, und eine beträchtliche Zahl hat sich auf bewässertem Land am Colorado  und in Städten wie Los Angeles  oder Kansas City  niedergelassen.

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Die Legende


In der Kosmologie  der Diné liegt ihr Land zwischen den sie schützenden Eltern Mutter Erde (engl. Mother Earth) und Vater Himmel (engl. Father Sky).
Die Diné glauben an die Herkunft aus einer Unterwelt, die sie die Erste Welt nennen.
Diesen zeitlosen Ort kannten nur die Geistwesen und die Heiligen Leute. Hier lebten, getrennt in Osten und Westen, Erster Mann (engl. First Man) und Erste Frau (engl. First Woman).
Als Erster Mann einen Kristall verbrannte und Erste Frau das selbe mit einem Türkis tat, sahen sie des anderen Feuer und wurden vereinigt. Doch schon bald begannen die Wesen der Ersten Welt zu streiten und ein Chaos anzurichten. Damit zwangen sie Erster Mann und Erste Frau nach Osten zu ziehen. Der Weg führte beide zurerst in die Blaue Welt und dann in die Gelbe Welt, in der sie die sechs Heiligen Berge (engl. Sacred Mountains) fanden, die bis in unsere Tage als heilig verehrt werden.
Diese Sacred Mountains sind im Osten der Blanco Peak ('Tsisnaasjini') in Colorado , im Westen die San Francisco Peaks (('Dook’o’oslííd') in Arizona , im Norden Mount Hesperus  ('Dibé Ntsaa') in den La Plata Bergen, ebenfalls in Colorado  im Süden ist es der Mount Taylor  ('Tsoodzil ) in New Mexiko .
In diesem Gebiet liegt auch die Huerfano Mesa und ihr zentraler Heiliger Berg ist der Gobernador Knob. Der Überlieferung nach stiftete Coyote in der Gelben Welt Unruhe, weil er das Kind von Water Monster stahl, und dieser ließ voller Wut die ganze Welt im Wasser versinken. Doch Erster Mann setzte eine Pflanze, die hoch in den Himmel wuchs, und auf ihr konnten die Lebewesen den Fluten entkommen. Als das Wasser zurückging, fanden sich die Ersten Menschen (engl. First People) in der strahlenden Fünften Welt wieder, dem heutigen Land der Diné.

Geschichte

Wann die Diné und die Apachen aus Kanada  kommend in den Südwesten zogen, ist ungeklärt. Dort im Norden leben die meisten anderen athabaskisch sprechenden Indianerstämme noch heute, wahrscheinlich war es zwischen 900  und 1000  nach Christi Geburt. Diese frühen Diné waren vermutlich den heutigen Apachen ähnlicher als den heutigen Diné, weil diese stark von den Pueblo-Indianern  beeinflusst wurden. Kontakte der Diné zu Pueblo-Indianern sind mindestens vom 17. Jahrhundert  an belegt, als Flüchtlinge aus einigen Rio-Grande-Pueblos  nach der spanischen Niederschlagung des Pueblo-Aufstands  zu den Diné kamen.
Im 18. Jahrhundert . verließen einige Hopi  wegen Dürre und Hungersnot ihre Mesas, um bei den Diné zu leben, besonders im Canyon de Chelly im nordöstlichen Arizona.
Unter diesem Puebloeinfluss wurde der Ackerbau zur wichtigsten Grundlage ihrer Subsistenz  mit der gleichzeitigen Entwicklung von sesshafter Lebensweise. In historischer Zeit, nach dem Kontakt mit Spaniern, wurde der Ackerbau durch die Haltung von Schafen, Ziegen, Pferden und Rindern ergänzt, in manchen Gegenden sogar ganz damit ersetzt.
Erstmals erwähnt wurden die Apache de Navahu in spanischen Berichten aus dem Jahre 1626  und damit von den Apachen unterschieden. Wie die Apachen überfielen die Diné auch Pueblos und spanische Ansiedlungen, um besonders Schafe und Pferde zu stehlen, und so entwickelten sie eine neue "Wirtschaftform", die auf Feldbau, Viehhaltung und Beutemachen beruhte.
Nach 1770  wurden die Diné von den Spaniern blutig unterdrückt.
Eine lange und bittere Periode territorialer Übergriffe und der Gefangennahme von indianischen Sklaven  begann.
Im Jahre 1804  griffen die Diné die Spanier an und wurden am Canyon de Chelly blutig zurückgeschlagen. Ein dunkles Kapitel stellt die Versklavung vieler Diné dar, die von Spaniern und Mexikanern betrieben wurde. Junge Indianer wurden gefangen und gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen in mexikanischen Silberbergwerken zu arbeiten.
 

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Als die Regierung der Vereinigten Staaten 1849  das Territorium der Diné annektierte, waren diese als eine Anzahl kriegerischer und angriffslustiger Gruppen gefürchtet. Viele Jahre lang versuchte die Regierung vergeblich, den Beutezügen Einhalt zu gebieten, um amerikanischen und mexikanischen Farmern die Ansiedlung zu ermöglichen.
1851  wurde mit Fort Defiance  der erste amerikanische Militärposten im Diné-Land gegründet. Während des amerikanischen Bürgerkriegs  wollte die Regierung in Washington  dass die Territorien von Arizona und New Mexico in der Union blieben. Damit sollten die Verkehrswege und Nachrichtenverbindungen von und nach Kalifornien  offen bleiben. Deshalb mussten die Überfälle vor allem von Seiten der Mescalero  und Diné beendet werden.
Die Mescalero wurden 1862  nach Fort Sumner oder Bosque Redondo  am Pecos River  umgesiedelt. Diesem Ort mangelte es an Brennholz, genießbarem Trinkwasser und gutem Ackerland.
Im Sommer des Jahres 1863  wurde Oberst Christopher Carson 
(Kit Carson) vom Oberbefehlshaber General James Carleton  damit beauftragt, die Diné ebenfalls in die neue Militär-Reservation  am Pecos River zu treiben. Das Militär schickte Unterhändler an einige Diné-Gruppen und lokale Führer mit der Aufforderung zum Umzug nach Bosque Redondo, andernfalls würde man sie dazu zwingen. Die meisten der weit verstreut lebenden Diné hörten nie etwas von diesem Ultimatum, und General Carleton machte keinen Versuch, sie aufzuspüren. Statt dessen gab er an Kit Carson den Befehl aus, die wirtschaftlichen Grundlagen der Diné zu zerstören. Carson zog mit 300 Soldaten, verstärkt durch Ute -, Pueblo-Indianer und Freischärler aus New Mexico, durch das Land der Diné, und vernichtete Obstgärten, Maisvorräte, Hogans , Wasserlöcher und Viehherden.
Am 14. Januar  1864  begann der eigentliche Feldzug. Kit Carson gestattete den Diné, sich mit ihrer Hauptstreitmacht in den von ihnen für uneinnehmbar gehaltenen Canyon de Chelly zu flüchten. Aber auf den Rändern der Schlucht hatten die Amerikaner Kanonen in Stellung gebracht und die Diné ergaben sich nach kurzem Gefecht.
Am 23. Januar 1864 berichtete Kit Carson an General Carleton:
...ich habe versucht ihnen klar zu machen, dass Widerstand sinnlos ist. Sie sagten, sie hätten den Krieg nur deshalb begonnen, weil die Strategie der Ausrottung verkündet worden sei. Sie hätten schon lange vorher Frieden gemacht und eine Reservation akzeptiert, wenn sie gewußt hätten, dass man sie gerecht behandelt. Ich berichte, dass es auf ihrer Seite leider 23 Tote gegeben hat. Ich habe ihnen Fleisch gegeben und ihnen erlaubt, zu ihren Weidegründen zurück zu kehren. Sie sollen dort ihren Stammesmitgliedern, die sich verbergen, sagen, dass ich sie alle hier bei Fort Canby erwarte, um mit ihnen zur Bosque Redondo Reservation zu ziehen.

Der Lange Marsch
Nur wenige Diné entkamen unter der Führung des Häuptlings Manuelito . Die Lebensgrundlage der Diné war zerstört und im Februar 1864 sammelten sich über 8.000 Diné bei Fort Defiance, das jetzt Fort Canby  hieß.
Sie machten sich auf den Langen Marsch nach Osten
(engl. Long Walk) - eine der bittersten Zeiten in der Geschichte der Diné begann. Von den Gefangenen starben mehr als 10 Prozent auf dem Weg nach Bosque Redondo. Da es keine Wagen gab, mussten sie über 480 km zu Fuß laufen. Kranke und Erschöpfte, sogar Frauen in den Wehen, wurden getötet. Wer endlich in der Reservation angekommen war, wusste von Entbehrungen und Verzweiflung zu berichten. Es gab nur wenige Lebensmittel und keine Decken.
Auch für die Unterbringung der Menschen war unzureichend gesorgt. Krankheiten und Epidemien nahmen überhand und es war so trocken, dass die Saat nicht aufging. Ein Viertel der gefangenen Diné starb und binnen vier Jahren endete Carletons Plan in einer Katastrophe.
Ein Schrei der Entrüstung über das Schicksal der Diné hallte bis nach Washington. Man schickte eine Delegation unter der Führung von General William Tecumseh Sherman  nach Bosque Redondo, die die Zustände in der Reservation untersuchen sollte.
Sherman war erschüttert über die Lage der Diné und schickte einen Bericht an General Ulysses Grant , der bald Präsident der Vereinigten Staaten werden sollte. Am 1. Juni  1868  unterzeichneten Navajo-Häuptlinge einen Vertrag, worin die US-Regierung dem Diné-Volk eine Reservation in seinem alten Land zuteilte und den Überlebenden die Rückkehr bewilligte. Im Gegenzug verpflichteten sie sich, von nun an in Frieden mit den amerikanischen Siedlern zu leben.


Im frühen 20. Jahrhundert wurde die Reservation vergrößert und die Lebensbedingungen besserten sich.
Für ihr handwerkliches Können als Weber und Silberschmiede sind die Diné berühmt.
Sie erlebten nun eine Zeit relativen Wohlstands und die Zahl der Stammesangehörigen wuchs. Unglücklicherweise vergrößerte sich auch die Zahl der Viehherden dermaßen, dass das ökologisch anfällige Land überweidet wurde und die Bodenerosion überhand nahm. In den 1930er  Jahren ordnete die US-Regierung eine Verkleinerung des Viehbestands an und ließ viele Tiere töten - für die Diné eine Katastrophe, als vor ihren Augen ihre Existenzgrundlage vernichtet wurde.
Mit ihren Nachbarn, den Hopi , hatten die Diné einen langen Streit um Land. Die Hopi, deren Pueblos auf den Mesas völlig von der Navajo-Reservation umschlossen sind, beschuldigten die Diné jahrelang, Vieh und Feldfrüchte gestohlen zu haben.
Den Höhepunkt erreichten die Spannungen 1974, als der amerikanische Kongress ein Gesetz verabschiedete, das ein großes Stück Land zwischen den Stämmen neu aufteilte. Es hatte zur Folge, dass 11.000 Diné und 100 Hopi ihre Häuser verlassen und in von der Regierung bereit gestellte Wohnungen umziehen mussten.

Der Navajo-Code
Im Zweiten Weltkrieg  arbeiteten Diné erfolgreich als Funker  für das US-Militär im Pazifikkrieg  gegen Japan . Als es den Japanern gelungen war, den amerikanischen Funk-Code zu entschlüsseln, wurde der Navajo-Code entwickelt, der im wesentlichen aus der Sprache der Diné bestand. Diese wurde nur um einige Codewörter, die militärtechnische Dinge bezeichneten und für die es keine Diné-Wörter gab, ergänzt.
Diese Sprachform konnte von den Japanern trotz aller Bemühungen bis zum Ende des Krieges nicht übersetzt werden - ein Vorteil der außergewöhnlich komplexen Sprache der Diné. Deshalb erhielten sie eine vergleichsweise hohe Anerkennung in der US-Armee, auch wenn viele Details dieser Operation wegen der Geheimhaltung erst Jahrzehnte später bekannt wurden.
Zum Andenken wurde der 14. August  zum
Nationalen Navajo-Codesprecher-Tag erklärt.
Während des Kalten Krieges  richteten die Sowjets  an der Universität Moskau  auch einen Sprachkurs in Navajo ein.


Diné heute

Mit fast 300.000 Stammesangehörigen sind die Diné heute der bevölkerungsreichste Stamm Nordamerikas. Die Nation wird seit 1923  von einem Stammesrat, gebildet aus den Repräsentanten der 88 Siedlungen, und einem direkt gewählten Vorsitzenden (engl. Chairman) verwaltet. Sie hat Steuerhoheit wie ein amerikanischer Bundesstaat, eine eigene Polizei und eigene Gerichtsbarkeit. Das Durchschnittsalter der Diné beläuft sich auf 18 Jahre und die Geburtenrate  liegt bei 2,7% (zum Vergleich: Deutschland 0,87%).
Der Boden der Reservation ist reich an Rohstoffen, wie Erdöl, Erdgas, Kohle, Holz und Uran, die zwar Geld einbringen aber auch Probleme aufwerfen, wie die zunehmende Zerstörung der Umwelt, die Gefährdung der Gesundheit und von der US-Regierung angeordnete Zwangsumsiedlungen. Trotz aller Rohstoffe gibt es aber viel zu wenig verarbeitende Betriebe und keine eigene Dienstleistungswirtschaft.
Die Arbeitslosenrate ist wie in den anderen Reservationen hoch, sie liegt bei 40 Prozent und die Armut ist bedrückend - obwohl die Diné über das höchste Einkommen aller Indianerstämme in den USA verfügen.

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Lebensweise und Kultur

Das Leben der Diné spielt sich in und um ihre Hogans  ab.
Die traditionellen Häuser der Diné sind fensterlos, werden aus Holz, Reisig und Lehm gebaut und der Eingang ist nach der aufgehenden Sonne ausgerichtet. Inmitten einer Bodenvertiefung ist die Feuerstelle und durch ein Loch im Dach kann der Rauch abziehen.
Im Hogan ist es im Sommer kühl und im Winter gemütlich warm.
Bei Nacht legen sich die Bewohner wie die Speichen eines Rades rings um die Feuestelle.
Es gibt auch moderne Hogans, achteckige Blockhütten mit einem Kuppeldach, aus dem der Schornstein herausragt. Sie sind geräumiger als die im alten Stil errichteten Hogans, doch nach derselben Grundstruktur gebaut. Starb früher ein Diné, so schlug man in die Rückseite des Hogans ein Loch, durch das der Leichnam hinaus geschafft wurde. Anschließend verbrannten die Angehörigen das Haus und die gesamte Habe, der Ort wurde aus Furcht vor den Geistern des Toten gemieden.
Die Diné ähneln den Apachenvölkern auch durch ihren Mangel an zentraler Stammes- oder politischer Organisation. Früher waren sie in kleine Gruppen miteinander verwandter Sippen aufgeteilt, jede mit einem lokalen Oberhaupt. Ähnliche Gruppen existieren noch heute, die aber mehr wegen des gleichen Wohnorts als aufgrund der Blutsverwandtschaft zusammenhalten, und viele dieser lokalen Gruppen haben gewählte Oberhäupter. Eine lokale Navajogruppe entspricht keinem Dorf und keiner Stadt, sondern eher einer Ansammlung von über ein großes Gebiet verstreuter Anwesen.
Die Diné verteilen sich auf mehr als 50 Klans .
Die Verwandtschaftsverhältnisse werden durch die weibliche Linie bestimmt, das heißt, die Diné sind matrilinear organisiert. Angehörige eines Klans dürfen innerhalb des eigenen Klans nicht heiraten. Grundlage der Gesellschaftsstruktur ist die Großfamilie, wobei auf die einzelnen Mitglieder festgelegte Pflichten entfallen.


Handwerk und Kunst

Die Pueblo-Indianer beeinflussten die Diné nicht nur in der Agrikultur sondern auch in der Kunst. Sowohl bemalte Töpfereien und die bekannten Navajo-Brücken, als auch Elemente der Navajo-Zeremonien, wie das Trockensandmalen, sind Ergebnisse dieser Kontakte. Eine weiteres hervorragendes Kunsthandwerk der Navajo, die Silberschmiedearbeit, stammt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde wahrscheinlich erstmals von mexikanischen Silberschmieden erlernt.
Die religiöse Symbolik  beeinflusste auch die Kunst der Diné.
Wo eine Diné-Frau sich aufhält, kann der Webstuhl nicht weit sein. Zunächst fertigten sie gemusterte Webdecken, die als Umhang
(span. Poncho) getragen wurden.
Der berühmte Navajo-Teppich ist aber die Erfindung weißer Händler aus der Zeit des Eisenbahnbaus und der ersten Touristen.
Die Gäste aus dem Osten konnten mit den Decken wenig anfangen,
so taufte man diese um und nannte sie Teppiche (engl. rugs) und legte den Grundstein für einen neuen Erwerbszweig. Bereits die Kinder üben sich äußerst geschickt im Fadenspiel , als Vorstufe des Umgangs mit dem Webstuhl.
Ethnologen  haben ihnen daher einen neuen Ausdruck gewidmet:
Ist während des Fadenspiels an einem Finger eine untere Schlinge über eine obere zu bringen, sagt man: "Mach einen Navajo!"
In den letzten 50 Jahren sind die Sandbilder  (engl. dry paintings) der Diné aus dem Halbdunkel der Hogans an die Öffentlichkeit gelangt.
Die Herkunft dieser Maltechnik ist unklar. Die Bilder werden traditionell während nächtlicher Heilzeremonien in Hogans angefertigt. Die Künstler sind besonders geschulte Medizinmänner, die sich Jahre lang komplizierte Gebete, Gesänge und die Maltechnik angeeignet haben. Die Bilder sind im Durchmesser 60 bis 90 cm groß und bestehen aus farbigem Gesteinspulver, Maispollen und anderen heiligen Materialien. Die Motive sind Abbildungen der Diné-Götter, die während der Zeremonie um Heilung des Patienten angefleht werden. Kurz vor der Morgendämmerung ist die Zeremonie beendet und die heiligen Bilder werden zerstört. Der gesammelte Sand wird nördlich des Hogans vergraben. Heute stellt man auch langlebige Sandgemälde zu dekorativen und kommerziellen Zwecken her.
Außer den genannten Motiven zeigen sie auch Landschaften, Portraits von Indianern, Töpfer- und Webereimuster und abstrakte Formen.
In der Reservation gibt es Hunderte solcher Künstler - die besten arbeiten in der Gegend von Shiprock  in New Mexico.
Arbeiten seit den 1890er Jahren und Werkstätten, in denen man Kunsthandwerkern bei der Arbeit beobachten kann, können an verschiedenen Stellen der Reservation, insbesondere in der Hubbell Trading Post National Historic Site  in Ganado besichtigt werden.
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Religion
Das religiöse System der Navajo ist kompliziert. Einige der vielen Mythen  beziehen sich auf die Schöpfung der ersten Menschen aus verschiedenen Welten unter der Erdoberfläche; andere Geschichten erklären die zahllosen üblichen Riten . Einige davon sind von Einzelnen oder Familien zelebrierte einfache Rituale, die bei Reisen, beim Geschäft und beim Spiel Glück bringen sollen, sowie Schutz der Ernte und der Herden. Die komplexeren Riten erfordern einen Spezialisten, den man nach seinem Können und der Länge der Zeremonien bezahlt. Die meisten Riten werden vorwiegend zur Heilung körperlicher oder seelischer Krankheiten organisiert. Bei anderen Zeremonien gibt es einfache Gebete und Gesänge, und man fertigt dazu Sandbilder an.
In manchen Fällen gibt es öffentliche Tänze und Vorführungen,
zu denen sich Hunderte oder Tausende von Diné und Touristen versammeln.
Die Diné glauben an das Heilige Volk, das sich mit dem Wind, auf einem Sonnenstrahl oder einem Donnerschlag fortbewegt.
An der Spitze der Gottheiten stehen die sich wandelnde Frau
(engl. Changing Woman) und Mutter Erde, die schön, immer jung und großzügig ist und über das Wohlergehen des Volkes wacht.
Als sie noch ein Baby war, wurde sie von Erster Mann und Erster Frau gefunden. Das Baby lag in einer von Göttern geschaffenen Wiege auf einem heiligen Berg und innerhalb von vier Tagen wuchs Changing Woman zur gereiften Frau heran. Sie war es, die den Diné erklärte,
wie sie ihr Leben in Übereinstimmung mit der Natur gestalten konnten.
Bei den Diné gehören Alltag und Religion untrennbar zusammen.
Auch heute noch gehen die Männer auf die Felder und singen, damit der Mais wächst. Die Weberinnen ziehen einen speziellen Faden als Geistweg in ihre Teppiche.

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